Beim Bau und Betrieb von Großanlagen zur Energieerzeugung und -verteilung (z.B. große Solaranlagen oder Windparks, auch für die Produktion von grünem Wasserstoff) können spezifische menschenrechtliche Risiken auftreten. Durch den stellenweise hohen Flächenbedarf kann es potenziell zu Landnutzungskonflikten kommen. Beim Einsatz von Baudienstleistern und Subunternehmern bestehen ferner Risiken im Bereich Arbeitsbedingungen bis hin zu Arbeitsausbeutung und Zwangsarbeit.
Vor diesem Hintergrund setzt sich eine Arbeitsgruppe des Branchendialog Energiewirtschaft gezielt mit dem Thema Bau und Betrieb von Großanlagen auseinander.
Ziel ist es, effektive Präventionsmaßnahmen für die Beschaffung von Baudienstleistungen (Fokus: Wanderarbeiter*innen) und für das Risikomanagement in der Projektentwicklung (Fokus: Landnutzung) zu etablieren.
Seit Einsetzen der Arbeitsgruppe Anfang Januar 2024 wurde ein Maßnahmenpaket für die Vermeidung von Arbeitsausbeutung beim Bau großer Anlagen zur Energieerzeugung und -verteilung entwickelt. Aktuell pilotieren die Mitgliedsunternehmen die entwickelten Maßnahmen im betrieblichen Kontext. Die Pilotierung wird durch Beratungs- und Austauschformate unterstützt.
Seit Oktober 2024 wurde gemeinsam mit unterschiedlichen Expert*innen der interne Wissensaufbau zum Thema Landrechte in der internationalen Projektentwicklung vorangetrieben.
Ein Steckbrief informiert über die Aktivitäten und Umsetzungspläne der Arbeitsgruppe in den Jahren 2024 und 2025.