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Automobilindustrie

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Die Automobilbranche ist eines der wichtigsten Zugpferde der deutschen Wirtschaft: Knapp 833.000 Beschäftigte arbeiteten 2019 in diesem Industriezweig, Zulieferer aus zahlreichen anderen Branchen profitieren von dem hohen Auftragsvolumen. Die Automobilbranche ist weltweit vernetzt und exportstark. Mehr als drei Viertel aller hier produzierten PKW werden ins Ausland verkauft. 

Vor dem Hintergrund des hohen Anteils des Straßenverkehrs am weltweiten CO₂-Ausstoß, ist der Umwelt- und Klimaschutz ein wesentlicher Tätigkeitsbereich für die Automobilbranche, um gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Ein weiteres relevantes CSR-Feld sind die Sozialstandards innerhalb der internationalen Lieferketten. Mit der fortschreitenden Digitalisierung gewinnen zudem die Themen Datenschutz und IT-Sicherheit an Bedeutung.

Umweltschutz: Marktchance für Pioniere

Rund 24 Prozent der weltweiten CO₂-Emissionen entstanden im Jahr 2018 im Mobilitätssektor. Daher spielt die Automobilindustrie bei der Senkung des CO₂-Ausstoßes eine wichtige Rolle. Gleichzeitig ändert sich das Verhalten der Konsument*innen: Immer mehr Menschen setzen auf verbrauchs- und damit CO₂-arme Wege der Fortbewegung. Gerade im urbanen Raum gewinnen hybride Mobilitätskonzepte an Bedeutung. 

Investitionen in emissionsärmere Technologien sind daher auch ein wesentlicher Ansatzpunkt für Automobilhersteller, um die eigene Wettbewerbsposition zu verbessern. Wer bestehende Technologien wie den Verbrennungsmotor effizienter macht, neue Technologien wie Wasserstoffantrieb und Elektromobilität weiterentwickelt oder alternative Mobilitätskonzepte wie Carsharing ausbaut, kann langfristig wichtige Wettbewerbsvorteile erreichen.

Die Bundesregierung fördert aktiv nachhaltige Mobilität

Auch die regulatorischen Anforderungen an die Automobilbranche für die Transformation hin zu emissionsarmer Mobilität steigen stetig: Innerhalb ihres Green Deals hat die EU-Kommission zum Beispiel angekündigt, die Rechtsvorschriften für CO2-Emissionsstandards für PKW und Lieferwagen zu überarbeiten. Parallel dazu wird erwogen, den europäischen Emissionshandel u. a. auf den Mobilitätssektor auszuweiten. 

Außerdem hat die Bundesregierung im Januar 2021 einen CO₂-Preis für den Verkehrs- und Gebäudesektor eingeführt. Inverkehrbringer von Brennstoffen, müssen nun einen CO₂-Preis bezahlen: Er steigt von zunächst 25 Euro bis zum Jahr 2025 auf 55 Euro pro Tonne. Für das Jahr 2026 ist eine Preisspanne zwischen 55 und 65 Euro vorgesehen. Gleichzeitig unterstützt die Bundesregierung die Einführung der Elektromobilität sowie weiterer alternativer Antriebe. Mit dem "Masterplan Ladesäuleninfrastruktur" sowie einer Kaufprämie für Elektroautos soll insbesondere der Ausbau der E-Mobilität vorangetrieben werden.

Vertrauen schaffen durch transparentes Handeln

Die Skandale der vergangenen Jahre über gefälschte Emissionswerte haben das öffentliche Ansehen und die Glaubwürdigkeit der deutschen Kraftfahrzeughersteller beschädigt. Kraftfahrzeugbauer müssen deshalb davon ausgehen, dass künftig sowohl die Kommunikation gegenüber den Konsument*innen als auch der Dialog der Branche mit den politischen Entscheidungsträger*innen seitens der Öffentlichkeit aufmerksamer verfolgt wird. Es wird für die Unternehmen daher künftig noch wichtiger werden, ein vorbildliches Verhalten und eine engagierte Forschung und Entwicklung durch eine ehrliche und transparente Kommunikation zu begleiten.

Soziale Verantwortung weltweit

In Deutschland sind die Arbeitsbedingungen in der Automobilindustrie insgesamt gut. Dennoch gibt es bei der Arbeit in der Produktion monotone Arbeitsabläufe, die als psychisch belastend empfunden werden können. Zudem ist die Branche in hohem Maße von Schichtarbeit geprägt. Deshalb bedarf es eines besonderen Augenmerks für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. 

Viele Hersteller von Klein- und Bauteilen der Automobilindustrie haben ihren Sitz in den weniger entwickelten Ländern. Auch die erforderlichen Rohstoffe stammen weitgehend von dort. Der staatliche Schutz der Menschenrechte und internationaler Standards ist nicht in allen Ländern auf dem Niveau wie in Deutschland. Umso wichtiger ist es, dass Unternehmen weltweit Verantwortung zur Achtung der Menschenrechte und grundlegende Arbeits- und Sozialstandards übernehmen. 

Viele Hersteller setzen daher auf langjährig aufgebaute Beziehungen zu ausgewählten Lieferanten. Das vereinfacht die Umsetzung von Auditierungsprogrammen und die Kontrolle von Auflagen im Bereich der Sozial- und Umweltstandards.

Zukunftsfeld Datensicherheit

Mit der Digitalisierung halten auch im Automobilbereich digitale Datenerfassung und Vernetzung Einzug. Hier gilt es, die vielfältigen Vorteile, die sich daraus für die Konsument*innen ergeben, nutzbar zu machen, aber zugleich den Schutz der Systeme vor äußerer Beeinflussung zu gewährleisten. Auch die Persönlichkeitsrechte der Verbraucher*innen müssen gewahrt werden. Damit gewinnt zusätzlich das CSR-Feld IT- und Datensicherheit an Bedeutung.