Die Alliance 8.7 ist ein Multistakeholderbündnis, das von der Internationalen Arbeitsorganisation (IAO) 2016 zur Erreichung der Agenda 2030 der Vereinten Nationen ins Leben gerufen wurde und die weltweite Bekämpfung von Zwangsarbeit, moderner Sklaverei, Menschenhandel und Kinderarbeit verfolgt.
Speziell hat sich die Alliance 8.7 zum Ziel gesetzt, Regierungen bei der Erreichung von Ziel 8.7 der nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen zu unterstützen. Das Ziel 8.7 umfasst die vollständige Abschaffung der Kinderarbeit bis 2025 und die Beendung des Menschenhandels und der Zwangsarbeit bis 2030. Dabei setzt sie sich konkret dafür ein
- Maßnahmen zur Beseitigung von Zwangsarbeit, moderner Sklaverei, Menschenhandel und Kinderarbeit zu beschleunigen;
- die Forschung, Datensammlung und Wissensaustausch besser zu koordinieren;
und - Innovationen sowie die Erhöhung und bessere Nutzung von Ressourcen zu fördern.
Die Initiative will darüber hinaus dazu beitragen, weitere nachhaltige Entwicklungsziele voranzubringen, die sich mit Armut, Bildung, Geschlechtergleichstellung, menschenwürdiger Arbeit, Ungleichheiten sowie Frieden und Gerechtigkeit befassen.
Deutschland übernimmt wegbereitende Rolle in der Alliance 8.7
Passend zum Internationalen Jahr gegen Kinderarbeit 2021 hat sich die Bundesregierung unter der Federführung von Bundesminister Hubertus Heil im Juni 2021 dazu verpflichtet, mehr Verantwortung bei der Bekämpfung von Kinderarbeit zu übernehmen. Dazu wandte sich Hubertus Heil mit einem Schreiben an ILO-Generaldirektor Guy Ryder, in dem er die Bereitschaft Deutschlands erklärte, in wegbereitender Rolle als Pathfinder-Land im Rahmen der Alliance 8.7 mitzuarbeiten. Eine solche Position innerhalb der Allianz haben bereits 25 Länder, darunter Frankreich und die Niederlande, inne. Pathfinder-Länder verpflichten sich, das Nachhaltigkeitsziel 8.7 mit besonders großem Nachdruck in Kooperation mit anderen Ländern zu verfolgen und das Ziel in den Fokus der politischen Agenda zu rücken.